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Großer Fahrspaß für kleine Biker

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Artikel von Paul Nettersheim GmbH – We+Bike Magazin
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Von der Laufhilfe bis zum ersten richtigen Fahrrad machen Kinder viele Etappen durch. Schritt für Schritt zu lernen, ist der beste Weg zur Radbeherrschung.

Balancieren à la Drais

Beim Laufradfahren kommt erstmalig das beim Radfahren so wichtige Balancieren ins Spiel. Geübte Fahrer sind im Flachen so schnell wie ein zügiger Spaziergänger; im Familienalltag ist das Laufrad daher von unschätzbarem Wert. Es kann leicht transportiert werden und ist immer zur Hand. Hersteller wie Puky bieten unter- schiedliche Ausführungen an, vom Mini-Laufrad ohne Bremse und mit Schaumreifen bis zum Offroad-Modell mit Heckfederung und V-Brake. Und daran sieht man schon: Laufräder sind sehr beliebt und werden mehrere Jahre lang genutzt.

AUF DIE GRÖSSE KOMMT ES AN

Beim ersten echten Fahrrad hat die Größe oberste Priorität. Das Kind muss beide Füße flach auf den Boden aufstellen können und sollte anfangs völlig aufrecht sitzen. Bei Kinderfahrrädern dient die Laufradgröße in Zoll als Größenmaß – in der Regel in den Schritten 12, 16, 20 und 24 Zoll. Meist geben die Hersteller zusätzliche die Mindestkörpergröße und -schrittlänge an. Kinderräder sollten nie zu groß gekauft werden, etwa im Vorgriff auf einen erwarteten Wachstumsschub.

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Gut geschützt ins Radler-Leben

Zum Radfahren gehört immer ein Helm. Das gilt besonders für Kinder – und die Eltern sollten immer mit gutem Beispiel voran gehen. Reflektoren und helle Kleidung sorgen
für Sichtbarkeit; in der Dämmerung gehört Licht ans Rad. Doch auch perfekt ausgestattet gehören Kinder unter sieben nicht in den Straßenverkehr. Im Vergleich zu Erwachsenen ist ihr Gesichtsfeld kleiner, Entfernungen und Geschwindigkeiten werden noch nicht sicher abgeschätzt. Wer aber auf dem Gehweg, im Park und in der Spielstraße Erfahrungen gesammelt hat, kann als Schulkind irgendwann sicher auf die Straße wechseln.

Im eigenen Tempo aufs Rad

Kinder, die ein oder andert- halb Jahre Laufrad gefahren sind, lernen das Radfahren quasi von selbst. Irgendwann zwischen drei und vier ver- knüpfen sie das von Dreirad und Kettcar bekannte Treten mit dem Halten der Balance und lernen im Kindergarten oft „heimlich“, Rad zu fahren – Fahrzeuge gibt dort ja meist genug. Das hat neben beiden Vorteil, dass das Kind in seinem eigenen Tempo lernen kann und erst dann aufs
Rad steigt, wenn es sich dafür bereit fühlt. Es ist nämlich kontraproduktiv, sein Kind zum Radeln zu drängen und damit vielleicht motorisch- kognitiv zu überfordern. Das Resultat ist dann nicht selten Fahrzeugverweigerung.

Erster versuch auf dem „Wutsch“

Vom Strampeln bis zum Seepferdchen spielt Mobilität im Leben unserer Kinder eine wichtige Rolle. Den eigenen Radius erweitern, den Bewegungsdrang ausleben: Ohne Fahrzeuge geht das kaum. Los geht es mit dem Bobbycar oder dem vierrädrigen „Wutsch“: Die standfesten Geräte sind spaßige Gehhilfen für Kleinkinder. Zusammen mit dem Dreirad, das per Schiebestange auch im Alltag eine wichtige Rolle spielt, werden die Zweispurfahrzeuge in der Regel die ersten zwei Lebensjahre genutzt; dann sind sie zu klein und zu langsam.

Was sich der Sheriff wünscht

Radaffine Eltern gönnen ihren Kindern heute oft sportliche Bikes. Und da die Anforderungen der StVZO gesunken sind, ist das nicht einmal verboten – aber nicht jedem recht. Polizeiliche Verkehrsberater etwa weisen auf die Vorzüge der Nabenschaltung hin: Vergisst ein Kind, beim Abbremsen vor der Kreuzung herunterzuschalten, kann es mit dieser noch im Stand auf einen kleinen Gang wechseln; mit Kettenschaltung kommt es dagegen nur langsam in Schwung
und aus der Gefahrenzone raus. Und auch auf die Vorteile fest montierter Lichtanlagen weist die Polizei hin: Akkulampen werden nämlich häufig vergessen oder aus Angst vor Diebstahl zu Hause gelassen. Übrigens: Auch wenn eine Dynamo-Lichtanlage nicht mehr Pflicht ist – Reflektoren dürfen nach wie vor nicht fehlen.

Radtraining leicht gemacht

Um Kindern zu besserer Radbeherrschung zu verhelfen, ist gar nicht viel nötig: Leitkegel zum Aufbau einer Slalomstrecke, lange Bretter, auf denen man eine saubere Linie fahren muss und Baumscheiben unterschiedlicher Größe und Dicke, die eine prima Rüttelpiste ergeben. Wird das richtige Maß getroffen, werden unsichere Kinder nicht überfordert und geübte Radler langweilen sich nicht – dann macht das Radtraining allen Spaß.

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Erst einmal wenig Technik

Die meisten kleinen „Spielräder“ haben keine Gangschaltung, auch auf eine Lichtanlage kann anfangs verzichtet werden. Später muss man sich mehr Gedanken über die Technik machen und dabei überlegen, wie man mit dem Kind Rad fahren will: Werden nur kurze Strecken zurückgelegt, kann es ein klassisches Kinderrad mit Dreigangschaltung sein; will man auch mal eine Radtour machen, ist ein leichtes, sportliches Modell mit Kettenschaltung eine gute Wahl. Solche Räder rollen nämlich deutlich widerstandsärmer und sind besser zu „händeln“ – das Kind spart Kraft und hat mehr Spaß an der Sache. Merkmale wie eine Federung und drei Kettenblätter können warten, bis aus kleinen Radlern sportliche Teenager geworden sind.