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E-Mountainbike statt Golfcart

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Artikel von Paul Nettersheim GmbH – We+Bike Magazin
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Viele deutsche Unternehmer und Topmanager tauschen das Fairway gegen den Trail und ziehen den Flow auf dem E-Mountainbike der Balance auf der Driving Range vor.

Mountainbiken ist das neue Golfen – wer daran zweifelt, schaue sich den Fuhrpark vor einem Bike-Hotel an. An den Limousinen sind ungeniert Heckträger angebracht, der sportliche Zweitwagen ist der V-Klasse mit ordentlich Stauraum gewichen. Radsport ist bei den oberen Zehntausend en vogue; bei den deutschen Wirtschaftslenkern gehört Biken zum neugewonnenen Lebensgefühl. Zwar gibt es noch den klassischen Manager-Typus mit karierter Hose, der über den frisch gemähten Golfplatz spaziert, dabei Bälle einlocht und Deals eintütet. Doch der moderne Macher will sich zunehmend anders verstanden wissen. Zeit für Sport und Familie rückt in den Mittelpunkt, und das Sport-Natur-Erlebnis wird zur Kompensation des beruflichen Drucks genutzt.

E-Mountainbiken im Urlaub als kompatibles Familien-Freizeit- Modell

Mountainbiken ist bodenständig

Während bei Golfern Platzreife, Clubzugehörigkeit und Handicap Smalltalk-Themen sind, geht es auf dem Rad um die schönsten Bike-Gebiete, Jahreskilometer, Passtouren und die Stundenleistungsgrenze (FTP). Doch bei allem Leistungswillen zeichnen sich Radsportler durch Bodenständigkeit aus. Eine Etikette gibt es nicht, wenn auch klare Benimmregeln. Fairness, Rücksicht und Kameradschaft werden groß geschrieben; man schwitzt miteinander, hilft sich gegenseitig und duzt sich natürlich. So sieht sich auch der deutsche Manager gern.

Dabei sind die sportlichen Ziele der Manager und Unternehmen nicht unbescheiden. Da wird das Cape Epic für die Mountainbiker, der New York Marathon für die Läufer und der Ironman auf Hawaii zum Output-Ziel ausgerufen. Es geht frühmorgens um fünf auf den Indoortrainer, und der Trainings- wie Ernährungsplan wird akribisch eingehalten.

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Aber es gibt auch die gemütlichere Fraktion unter den bikenden Führungskräften, die das Naturerlebnis, verbunden mit der sportlichen Aktivität, in den Vordergrund stellen. Das MANAGER MAGAZIN (11/18) zählt eine ganze Menge bekannter Namen aus Politik, Wirtschaft und Showbusiness auf: Barak Obama und Georg W. Bush gehören ebenso dazu wie Wirtschaftsbosse, von Postchef Frank Appel, bis hin zur Virgin-Ikone Richard Branson.

Letzterer fährt übrigens die 60 Kilometer vom Flughafen Marrakesch bis in sein Luxushotel Kasbah Tamadot höchstselbst mit dem Rad. Dort angekommen, lässt es sich nicht nur gut entspannen – Branson nutzt die tolle Gegend im marokkanischen Atlasgebirge auch für Bike-Touren.

So sieht sich der Manager gerne: sportlich, dynamisch, erlebnishungrig!

Die Elite entdeckt das E-Mountainbike

Neben Highend-Aerorädern aus dem Triathlon oder Tour-de-France-tauglichen Rennmaschinen finden auch immer mehr E-Bikes den Weg in den gut bestückten Radkeller der deutschen Wirtschaftselite. Wo die finanziellen Ressourcen nicht knapp bemessen sind, lässt man sich den elektrischen Fahrspaß gerne etwas kosten.

Der Reiz der jungen Fahrzeuggattung liegt für die Besitzer nicht nur in der elektrischen Unterstützung. Die Symbiose aus technischem Produkt und Sportgerät erweitert das E-MTB zum Spielzeug des Mannes: einfach zu bedienen, Freude an der Funktion.

Aus WE+Bike No. 1.

Warum das E-Mountainbike den Golfsport ablöst

Wer E-Mountainbiken lernen will, hat es im Gegensatz zum Golfen leicht und ist zudem zeitlich und örtlich ungebunden. Ein eintöniges Trockentraining auf der Driving Range entfällt und die mühsame Platzreife ebenso. Mountainbiken hat man schnell drauf und kann es praktisch überall ausüben. Ein Wald, ein Berg, ein Trail.

Beim sportlichen Business Talk besticht das E-Bike vor allem durch die unterschiedlichen Unterstützungsstufen des Motors. Leistungsunterschiede werden problemlos ausgeglichen, sodass die Belastung für jeden annähernd gleich intensiv ist. Dadurch sind schwächere Fahrer konkurrenzfähig und können in der Gruppe mithalten. Der E-Bike Motor übernimmt elegant die Rolle des Handicaps.

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Netzwerken durch Reifenflicken

Erlebnisse auf dem Mountainbike schweißen zusammen. Das weiß auch die Deutsche-Post-Tochter DHL, die einmal im Jahr Großkunden zu einer „CEO Bike & Cook“-Veranstaltung einlädt. Tagsüber geht es ins Gelände, danach folgen spannende Vorträge von Ex-Radprofis und abends wird gemeinsam mit Starköchen wie Johann Lafer gekocht. Lafer ist im übrigen selbst begeisterter Mountainbiker.

Selbst wenn auf dem Bike nur beiläufig übers Business gesprochen wird, lernt man sich auf einer sportlichen Ebene persönlicher kennen und baut so sein Netzwerk auf. Wer sich gemeinsam schmutzig macht, Schulter an Schulter schwitzt und sich beim Reifendefekt gegenseitig hilft, wird den Tag und die Menschen intensiver in Erinnerung behalten als bei einem Spaziergang übers gepflegte Green.

Und so sattelt wohl bald auch der eisernste Golfer auf das E-Mountainbike um – zur Freude seiner Frau, denn die hat meist schon eins im Keller.