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Adieu Tachometer

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Artikel von Paul Nettersheim GmbH – We+Bike Magazin
Link zum Original-Artikel

Eine Radfahrer-Kolumne fällt unter die Rubrik „Meinung sagen”, mit der sich der Kolumnist dann oft ordentlich Ärger einhandelt. Auf die Gefahr hin, den Groll der Radcomputer Industrie abzubekommen, stelle ich nun eine steile These auf – den Radcomputer gibt es bald nicht mehr.

Gibt’s den TomTom noch?

Kennen Sie die Navigationsgeräte von TomTom noch? Diese wurden damals von fortschrittlichen Nutzern mit viel Spucke mitten ins Blickfeld der Windschutzscheibe montiert, was nach der Demontage oft zu unappetitlichen Flecken führte. Damals war das aber „state of the art“ und hat so einige 100 Euro gekostet. Die weitere zeitliche Abfolge ging dann so: Wer sich einen Mittelklassewagen leistete, hatte sowieso bald ein integriertes Navigationssystem an Bord. Der CD-Spieler wich dem größeren Bildschirm und nach und nach haben auch die Karten-Apps von Apple, Google & Co die externen Navigationssysteme von der Windschutzscheibe verschwinden lassen.

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Smartphone frisst Tacho

In einem interessanten Beitrag auf velomotion.de habe ich neulich gelesen, dass der Todesstoß des Radcomputers eingeleitet wurde – zumindest habe ich dies so interpretiert und den Artikel zum Anlass für diese Kolumne genommen. In dem Artikel ging es um eine bereits im Vorbau festverbaute Handyhalterung, welche in Kombination mit einer schicken Handyhülle sturzsicher hält. Zusätzlich gibt es für die E-Biker von der innovativen Firma MonkeyLink eine praktische Ladefunktion fürs Smartphone – also Strom en masse aus dem E-Bike Akku.

Das Halterungssystem von SP Connect: einfach, stabil, praktikabel

„Die Erosion beginnt.“

Das Smartphone hat bereits heute alle Helferlein des täglichen Lebens an Bord und auch in Sachen Fahrrad ist die Nutzbarkeit inzwischen sehr groß und wird ständig erweitert.

Warum überträgt der sportliche Radfahrer aber immer noch seine Tourenwerte erst vom Radcomputer in die Cloud, um sie dann auf seinem Smartphone anzuschauen!? Warum wird die Tour erst über die Komoot-App geplant, dann auf den Radcomputer übertragen, um sich von einem kleinen Display navigieren zu lassen. Ich vermute, weil es so eingeübt ist und niemand sein Handy der Witterung und dem Risiko von Stürzen aussetzen will – aber das ändert sich nun durch die neuen Hüllen- und Halterungstechniken. Man könnte sagen: Die Erosion beginnt!

Zentral liegt das Smarthone im Blickfeld und ist von dort aus einfach zu bedienen.

Nein, der Tacho tut nicht weh

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Deshalb passen Sie gut auf Ihren Radcomputer auf und gehen Sie sorgsam damit um. Dann können Sie ihn später unbeschadet in die Erinnerungsschachtel zu den vielen anderen vergänglichen Dingen wie: CDs, Glühbirnen, Videokameras und dem TomTom Navi legen.