Mehr Strecke, weniger Krafteinsatz, gelassener fahren: Viele E-Bike Fahrer wünschen sich möglichst hohe Reichweiten. Wer ein paar einfache Tipps befolgt, holt deutlich mehr aus seinem Akku raus.
Wir alle kennen das: Nach dem Tankstopp wird der Zähler auf null gesetzt, und los geht der Kampf gegen die Tankuhr. Wie weit komme ich mit einer Füllung? Wenn wir den Verbrauch gedrückt und die Reichweite erhöht haben, freuen wir uns wie Kinder. Ähnlich verhält es sich mit dem E-Bike: Wir beobachten die Balken auf der Batterieanzeige mit Argusaugen und sind zufrieden, wenn sie sich lange halten. Nähern wir uns dem unteren Rand, werden wir zunehmend nervöser. Ein leerer E-Bike-Akku führt zwar nicht automatisch zum Stillstand, doch wenn wir jetzt noch weiterfahren, kann von Spaß keine Rede mehr sein.
Wie Sie von Anfang an Ihre Reichweite auf dem E-Bike vergrößern, zeigen wir Ihnen anhand einiger ganz einfacher Tipps – sei es auf langen Touren oder um nicht ständig das E-Bike laden zu müssen.
Mit Ergonomie zu mehr Ökonomie
Eine ergonomische Sitzposition verbessert die Kraftübertragung und damit auch die Reichweite Ihres E-Bikes. Sie erzeugen bei gleichem Krafteinsatz mehr Power auf dem Pedal, was bedeutet, dass von Seiten des Motors weniger unterstützt werden muss.Zudem beugt eine ergonomisch angepasste Sitzposition Bewegungsbeschwerden vor (Hände, Gesäß, Nacken) und verbessert die Radbeherrschung. Ein Grund mehr, sich dem Thema Bikefitting zu widmen.
1. Rahmenbedingungen
Grundvoraussetzung für eine optimale Sitzposition ist die Rahmenhöhe des E-Bikes, dazu die Geometrie, die etwa für die Lenkerhöhe von Bedeutung ist. Die richtige Rahmenhöhe lässt sich einfach durch die Faustformel „Rahmenhöhe in cm = Ihre Innenbeinlänge x Faktor 0,66“ errechnen oder durch die Fachberatung eines Radhändlers und der entsprechenden Probefahrt.
2. Auf die Höhe kommt es an
Die Sitzposition leicht eingestellt: Stellen Sie dafür das rechte Bein fast durchgestreckt mit der Ferse auf das senkrecht stehende Pedal und lassen Sie das linke Bein hängen. Kippt das Becken nach rechts ab, ist der Sattel zu hoch eingestellt. Hebt es Sie aus dem Sattel, ist er zu niedrig. Bleibt Ihr Becken waagerecht, dann haben Sie die passende Sitzhöhe gefunden. Nun noch die richtige Sattelposition: Bei einer waagerechten Kurbelstellung sollte das Knie über der Pedalachse stehen. Ändern Sie dafür die Sattelstellung entsprechend durch einfaches Vor- oder Zurückschieben des Sattels.
3. Flach oder aufrecht
Wie wollen Sie sitzen: sportlich oder komfortabel? Wer hin und wieder über einschlafende Hände, und Nacken- oder Sitzbeschwerden klagt, der sollte den Lenker komfortabler, also höher einstellen. Wer lieber sportlicher sitzt, stellt den Lenker tiefer. Für lange Touren und Rucksackträger empfiehlt sich die komfortable Sitzposition, welche zudem für eine bessere Radbeherrschung sorgt.
Wie weit komme ich mit einer Akkuladung?
Dies ist eine wichtige Frage, die sich viele E-Biker vor allem vor dem Kauf stellen.
Bei der Berechnung der Reichweite spielen viele Faktoren eine Rolle, nicht nur die reine Akkukapazität – die sich bei E-Bikes in den letzten zehn Jahren übrigens in etwa ver- doppelt hat. Fahrstil, Gewicht, Terrain und Untergrund spielen ebenfalls eine wichtige Rolle. Wie auch beim Autofahren, macht vor allem der Fahrstil einen enormen Unterschied beim Verbrauch aus. Wer eifrig mittritt und ans Gelände angepasst schaltet, kommt weiter, als er (oder sie) denkt: Mit einem 500-Wattstunden- Akku sind bei mittlerer Unterstützung zwischen 55 und 75 Kilometer drin. Damit übertrifft die Reichweite bei einem ökonomischen Fahrstil die allgemeine Einschätzung und auch den Aktionsradius der meisten E-Bike-Touren. Oder wie lange sind Sie durchschnittlich unterwegs? Sollten Sie doch einmal eine überlange Tage- stour unternehmen, reicht schon eine längere Pause zum „Nachtanken“ – in etwa zwei Stunden ist der Akku wieder zu 50 % geladen.
Länger fahren durch einen ökonomischen Fahrstil
Ein ökonomischer Fahrstil erhöht die Reichweite, ohne dass man sich dabei mehr anstrengen muss. Mit diesen Tipps kommen Sie auf Ihrem E-Bike weiter:
Verbessern Sie den Rollwiderstand: Fahren Sie mit ausreichend Luft in den Reifen.
Wählen Sie den richtigen Gang: Die optimale Trittfrequenz beim E-Bike liegt zwischen 75 und 90 U/min. In diesem Bereich haben Antrieb und Motor den höchsten Wirkungsgrad.
Richtig anfahren: Aus dem Stand starten Sie besonders leicht und energiespa- rend im kleinsten Unterstützungsmodus. So bleibt auch der oft ungewohnte „Raketen-Schub“ aus.
In Flachpassagen, in der Gruppe oder auch auf Abfahrten empfiehlt es sich, eine Energiestufe herunterzuschalten. Im kleinsten Modus fährt es sich nicht nur kontrollierter, so spart man auch Power für den Anstieg.
Sorgen Sie mit einer gut geölten Kette für einen leicht laufenden Antrieb
TIPP: Ein super Tool, um die Reichweite für E-Bikes aller Art zu errechnen, stellt BOSCH mit seinem E-Bike- Assistenten zur Verfügung: Zum Bosch Reichweiten-Assistent